Das stattliche Doppelwohnhaus «Zum Neubrunnen» an der Dorfstrasse wurde 1709 errichtet. Die Bauweise entspricht der am Zürichsee verbreiteten Verbindung von Fachwerk- und Steinbau. Keller- und Wohngeschoss sind massiv gemauert. Nur das Obergeschoss ist in Fachwerk ausgeführt. Typisch für diese Mischbauweise ist die gemauerte Giebelwand der Wetterseite, während die gegenüberliegende Giebelwand aus Fachwerk besteht. Die nördliche Trauffassade ist gänzlich verputzt. Daher bleibt offen, welche Konstruktionsart angewendet wurde. Möglich ist, dass an dieser Stelle zu einem späteren Zeitpunkt das Fach- durch Mauerwerk ersetzt worden war. 1856 ist eine umfangreiche «Reparatur» durch Heinrich Kölliker erwähnt. Gründe für die Mischbauweise liegen im Mangel an Bauhölzern, wie auch an der relativ leichten Zugänglichkeit des Bruchsteinmaterials. Das Fachwerk des Doppelbauernhauses ist charakteristisch für die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts. Es ist engmaschig und die einzelnen Hölzer sind verhältnismässig wuchtig und aus Tannenholz. Bei älteren Fachwerkbauten nahmen die Zimmerleute bei den Schwellen und Ständern meist das härtere Eichenholz. Im 18. Jahrhundert machten sich der erwähnte Bauholzschwund und der starke Rückgang des Eichenmischwaldes bemerkbar, so dass für Ständer und Schwellen fast durchwegs Tannenholz verwendet wurde. Charakteristisch für ein Zürichsee-Haus sind die fehlenden Dekorationselemente. Es hat lediglich gekreuzte Streben unter den Fenstern und rautenförmig angeordnete Streben im Giebelfeld. Heute sind die Hölzer mit roter Farbe gestrichen, am Zürichsee seit etwa 1600 üblich. Ebenso verbreitetet war, dass die Riegel roh belassen wurden. Möglicherweise wurde die rote Farbe beim «Neubrunnen» erst zu einem späteren Zeitpunkt verwendet.
Das Doppelwohnhaus ist traufseitig ausgerichtet. Die Eingänge befinden sich auf der Seite der Dorfstrasse. Nachdem die Tödistrasse erst zwischen 1955 und 1970 in drei Etappen gebaut wurde, erstaunt dies nicht. Erste Pläne gab es bereits vor dem zweiten Weltkrieg, entsprechende Kredite lehnte der Souverän mehrmals ab.
Um 1800 bestand der Hof aus dem Wohnhaus, der angrenzenden Scheune (früher eine Trotte, mehrmals umgebaut), einer weiteren Scheune (1827 abgebrochen), der Hälfte einer Holzscheune (1819 abgebrochen) und einer Feldscheune «Im Grüene Chlee» (abgebrochen im
20. Jahrhundert).
1820 wird Gemeindeammann Hans Jakob Kölliker-Hoz-Huber (1788–1869, Kantonsrat von 1823–1854 und 1861–1868) als Eigentümer des Doppelwohnhauses angegeben. Ob die Familie Kölliker das Gebäude errichtet hatte, ist unklar. 1842 erwarb Dr. Karl Bär die Liegenschaft und veräusserte sie 1850 an den Bezirksratsweibel Heinrich Kölliker. Um 1860 kaufte Jakob Schwarzenbach den Hof. 1888 kam es zur Hausteilung. Die bergseitige Hälfte ging an Rudolf Schwarzenbach. Dieser fügte einen Zinnenanbau mit Waschküche und Keller an. Die seeseitige Haushälfte gelangte an Werner Schwarzenbach. Bis heute befindet sich das Doppelwohnhaus im Besitz der Familie.